Ein Gruppenprozess zur Besetzung von Rollen nach Befähigung.

Anstatt Personen eine Rolle zuzuweisen, oder per Mehrheit zu bestimmen, verwende diesen Auswahlprozess, um:

  • das Wissen der gesamten Gruppe zu nutzen, indem begründete Nominierungen vorgebracht und bedacht werden
  • die Verantwortlichkeit der gesamten Gruppe für die resultierende Entscheidung zu stärken
  • die Unterstützung der Rolleninhaberin für durch die Gruppe sicherzustellen

Voraussetzung für die Wahl ist eine Beschreibung der Domäne der Rolle.

Wahlverfahren

Ablauf des Wahlverfahrens

  1. Rollenbeschreibung vorstellen. Falls möglich, die Rollenbeschreibung den Teilnehmern bereits vor der Wahl zugänglich machen.
  2. Nominierungen sammeln: Teilnehmer schreiben ihren Vorschlag (und ihren Namen) auf einen Zettel. Teilnehmer dürfen sich auch selbst nominieren, oder passen.
  3. Gründe für die Nominierungen: die Teilnehmer erklären in einer Runde kurz, wen sie nominieren, und erläutern kurz ihre Gründe für die Nominierung
  4. Informationsrunde Teilnehmer können weitere Informationen einbringen, die sie für relevant für die Wahl erachten, oder auch nach Informationen fragen
  5. Nominierungen ändern: Die Teilnehmer bekommen Gelegenheit, ihre Nominierung aufgrund der bisher gehörten Informationen zu ändern. Dabei teilen die Teilnehmer auch die Gründe für die Änderung mit.
  6. Einen Kandidaten vorschlagen: Die Moderatorin führt den Prozess, einen passendenden Kandidaten anhand der vorgebrachten Argumente vorzuschlagen, z.B. durch
    • Vorschlag der Moderatorin oder eines Teilnehmers
    • die Bitte an (einige der) Nominierten, gemeinsam einen Kandidaten vorzuschlagen
    • kurzen Dialog in der Gruppe, um den geeignetsten Kandidaten zu identifizieren
  7. Einwände sammeln: alle Teilnehmer (auch der vorgeschlagene Kandidat) geben gleichzeitig per Handzeichen bekannt, ob sie einen Einwand gegen die Wahl des Kandidaten für die Rolle haben.
  8. Einwände integrieren, dabei zuerst etwaige Einwände des vorgeschlagenen Kandidaten behandeln. Es gibt verschiedene Methoden, Einwände zu integrieren, das Ergebnis könnten z.B. Änderungen in der Rollenbeschreibung oder die Nominierung einer anderen Person sein. Wenn alle Einwände behandelt wurden, wird der letztendliche Kandidat nochmals gefragt, ob er die Rolle annimmt.
  9. Erfolg feiern: Bestätige, dass eine Einigung erzielt wurde, und danke der Person, die die Rolle von nun an übernimmt.

Vermeide es, vor der Wahl Interesse an der Rolle oder persönliche Meinungen zu bekunden, um die Anderen nicht unnötig zu beeinflussen.

Manchmal enthüllt ein das Wahlverfahren einen Mangel an zeitlicher Kapazität, Fähigkeiten oder relevanter Erfahrung. Die Gruppe muss dann externe Kandidaten prüfen, die Prioritäten neu bewerten oder andere Wege finden, sich um die betreffende Domäne zu kümmern.

Dieses Muster kann auf andere Situationen angepasst werden, in denen eine Auswahl aus verschiedenen Optionen getroffen werden muss.

▶ Driver Mapping
◀ Proposal Forming
▲ Mitgestaltung und Evolution