Mehrere Konstituenten (Organisationen oder Projekte) mit einem gemeinsamen oder ähnlichen Primärtreiber(n) entwickeln gemeinsame ihrer Funktionsbereiche, richten ihr Handeln aneinander aus und treffen gemeinsam übergeordnete Governance-Entscheidungen (z.B. Strategien).

Eine Fraktalorganisation ermöglicht es auch großen Netzwerken auf eine sich rasch verändernde Umgebung zu reagieren.

Dieses Muster kann auch rekursiv angewendet werden, um mehrere Fraktalorganisationen zu einer größeren zu verbinden.

Fraktalorganisation

Voraussetzungen

Eine Fraktalorganisation wird verbindet entweder mehrere zunächst unabhängige Organisationen, die einen gemeinsamen (Primär-)Treiber haben, oder mehrere Zweigstellen, Abteilungen oder Projekte innerhalb einer Organisation.

Um eine Fraktalorganisation zu ermöglichen, müssen die Konstituenten (d.h. die einzelnen Organisationen, Zweigstellen, Abteilungen oder Projekte) mehrere funktionale Domänen (z.B. Buchhaltung, Produktmanagement, oder Entwicklung) gemeinsam haben.

Ebenen

Eine Fraktalorganisation hat mindestens drei Ebenen:

  • erste ebene: die Konstituenten (d.h. einzelne Organisationen, bzw. Zweigstellen, Abteilungen oder Projekte innerhalb einer Organisation)
  • zweite Ebene: funktionsspezifische Delegiertenkreise, in denen Erkenntnisse geteilt und gemeinsame Vereinbarungen über alle Domänen dieses Funktionsbereiches getroffen und weiterentwickelt werden.
  • dritte Ebene: ein funktionsübergreifender Delegiertenkreis, der Entscheidungen zu übergeordneten Treibern trifft, die alle Konstituenten betreffen.

Entstehung einer Fraktalorganisation

  1. Bildung der zweiten Ebene: In jeder der Konstituenten bestimmen die Mitglieder jedes gemeinsamen (und relevanten) Funktionsbereiches, wer sie im funktionsspezifischen Delegiertenkreis vertritt. Repräsentant werden für einen vorher festgelegten befristeten Zeitraum gewählt, danach findet eine erneute Wahl statt.
  2. Bildung der dritten Ebene: jeder Delegiertenkreis der zweiten Ebene wählt einen Delegierten, die dann gemeinsam den funktionsübergreifenden Delegiertenkreis bilden.

Auswirkung auf die Organisation(en)

Jede Konstituente:

  • erhält Zugang zu Erfahrungen, Wissen und Fähigkeiten der anderen Konstituenten, was Effektivität und Potenzial zur Innovation erhöhet
  • kann ihre Ressourcen, Infrastruktur und Erfahrungen nach Bedarf und Möglichkeit anderen Konstituenten zur Verfügung stellen

Die zweite und dritte Ebene:

  • können Entscheidungen gleichzeitig in mehrere Instanzen einer funktionsspezifischen Domäne testen und bekommt dadurch umfangreiches Feedback für schnellere und zielgerichtetere Weiterentwicklung
  • steuert das Gesamtsystem, und erhält dabei Autonomie und Handlungsfähigkeit der Konstituenten

▶ Mitgestaltung und Evolution
◀ Serviceorganisation
▲ Organisationsstruktur